Ein historischer Abend für den Sport in Oberzent

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Beerfelden erlebte am Montagabend im Bürgerhaus einen Moment, der für die Entwicklung der gesamten Stadt richtungsweisend sein könnte. In der gemeinsamen Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses sowie des Bau-, Umwelt- und Infrastrukturausschusses entschieden die Mitglieder einstimmig, den Antrag zur Modernisierung der Sportanlage Stried der Stadtverordnetenversammlung zur Zustimmung zu empfehlen. Die politische Unterstützung für das Projekt ist damit deutlicher ausgefallen, als viele es im Vorfeld vermutet hatten.

Große Einigkeit in der Vereinswelt

Der Antrag stammt vom SV Beerfelden, der SG Rothenberg und dem JFV zweitausendzwanzig Oberzent und wird von einer breiten Mehrheit der Oberzenter Vereine mitgetragen. Zahlreiche weitere Sport- und Ortsvereine signalisierten erneut, wie wichtig die Stried für das gesamte städtische Leben ist. Die Anlage gilt für viele Kinder, Jugendliche und Erwachsene als unverzichtbarer Trainingsort und gleichzeitig als Begegnungsstätte für Schule, Feuerwehr und Gemeinschaft.

Überzeugender Vortrag von Hemberger und Johe

In der Sitzung stellten Robin Hemberger, Vorsitzender des SV Beerfelden, und Marco Johe von der SG Rothenberg das Projekt ausführlich vor. Beide verdeutlichten, wie sehr die Anlage aufgrund ihres baulichen Zustands an ihre Grenzen gestoßen ist. Sie hoben hervor, dass der JFV zweitausendzwanzig Oberzent als einziger Jugendfußballverein der Stadt dringend bessere Bedingungen benötigt, um den Trainings- und Spielbetrieb ganzjährig aufrechtzuerhalten. Ebenso wiesen sie auf die stark zunehmende Nutzung durch Schulen und Kindergärten hin und betonten die Bedeutung einer modernen, sicheren und nachhaltigen Infrastruktur für die kommenden Jahre.

Modernisierungsperspektive bis spätestens 2030

Das Konzept reicht weit über einzelne Sanierungsmaßnahmen hinaus und beschreibt eine vollständige Modernisierung der Sportanlage bis spätestens zweitausenddreißig. Vorgesehen ist ein Kunstrasenplatz, der auch bei widrigen Witterungsbedingungen dauerhaft nutzbar bleibt, ergänzt durch eine energieeffiziente LED-Flutlichtanlage. Die Laufbahn soll komplett erneuert und wieder wettkampftauglich gemacht werden. Darüber hinaus ist ein Padel-Tennis-Bereich geplant, der Beerfelden sportlich neue Akzente verleiht. Trotz dieser Verbesserungen soll die langjährige Nutzung des Hartplatzes während des Pferdemarkts unverändert möglich bleiben.

Zunächst nur Interessenbekundung – und danach neue Entscheidung

Mehrfach wurde in der Sitzung darauf hingewiesen, dass es sich zunächst lediglich um eine Interessenbekundung handelt, die die Stadt Oberzent zur Teilnahme am Bundesprogramm befähigt. Diese muss bis spätestens fünfzehnten Januar zweitausendsechsundzwanzig eingereicht werden. Erst im Laufe des Frühjahrs wird darüber entschieden, ob das Projekt überhaupt in die engere Auswahl der förderfähigen Maßnahmen gelangt. Ein Zuschlag des Bundes bedeutet jedoch noch keinen automatischen Startschuss für den Bau. Selbst im Falle einer Bewilligung muss die Stadt zu einem späteren Zeitpunkt erneut entscheiden, ob die erforderlichen finanziellen Mittel tatsächlich im Haushalt verfügbar sind. Die Haushaltslage ist aktuell angespannt, und die Stadt wird genau prüfen müssen, ob die Umsetzung ohne Gefährdung anderer Aufgaben möglich ist.

Finanzierungsanteil der Stadt und mögliche Unterstützung Dritter

Das Bundesprogramm sieht vor, dass die Stadt mindestens zehn Prozent der förderfähigen Kosten aus eigenen Mitteln aufbringen muss. Dieser Anteil ist verpflichtend und kann nicht durch andere Förderungen ersetzt werden. Dennoch können zusätzliche Gelder durch private Spender, Stiftungen, die Kreisförderung oder Mittel weiterer Institutionen eingesetzt werden, um den städtischen Anteil über die verpflichtende Mindestgrenze hinaus zu vermindern. Auch Vereinsinitiativen und projektbezogene Unterstützungen können dazu beitragen, die finanzielle Last zu verringern. Die antragstellenden Vereine machen deutlich, dass sie bereit sind, aktiv für zusätzliche Mittel zu werben und Partnerschaften einzugehen, damit die Stadt finanziell entlastet werden kann.

Breite Zustimmung als klares Zukunftssignal

Die einstimmige Zustimmung der Ausschüsse gilt dennoch als wichtiger Schritt auf dem möglichen Weg zu einer modernen Sportanlage. Viele Ausschussmitglieder betonten, wie sehr das Projekt den gesamten Stadtteil und darüber hinaus die gesamte Kommune stärken könnte. Die Stried könne sich in den kommenden Jahren zu einem Ort entwickeln, der die Bedürfnisse von Schule, Jugend, Familien und Vereinen gleichermaßen erfüllt und eine Perspektive schafft, die weit über die reine Sportnutzung hinausgeht.

Entscheidung fällt im Dezember

Die finale Entscheidung, ob Beerfelden seinen Sportpark bekommen kann, fällt am neunten Dezember in der Stadtverordnetenversammlung. Erst wenn dieses Gremium dem Vorschlag folgt, kann die Interessenbekundung fristgerecht eingereicht werden. Danach beginnt ein mehrstufiger Prozess, an dessen Ende möglicherweise eine der bedeutendsten Investitionen in die örtliche Sportlandschaft steht. Für viele Beteiligte bleibt deshalb die Frage bestehen, die in dieser Sitzung unausgesprochen über allem stand: Bekommt Beerfelden seinen Sportpark?